Landstraßenpilgerweg
Erik …
Das Mysterium des kleinen Steins und Bier ist Medizin.
Wieder ein solcher Tag
Jetzt sitze ich hier in eine Herberge und da ich auf mein Zimmer noch warten muss, gab mir der Wirt erst mal ein Bier aus.
Das mit dem Bier. Darüber reden wir noch.
Hier in der Herberge kann man sich wohlfühlen, sie ist überraschend gut.
Nachdem ich gestern wirklich gut (drei Gänge inkl. Wein 22 €) gegessen und mir die Kathedrale sowie den Ort kurz angesehen habe, habe ich mir 9 Stunden Schlaf verordnet. Meinem Knöchel hat das gutgetan und ich habe mich kraftvoll auf den Weg gemacht. Dieser war recht unspektakulär. Nach ein paar Kilometern habe ich im Nachbardorf gefrühstückt und ging froh voran. Ich habe es langsam angehen lassen und mich recht wohlgefühlt.
Seit ich losgegangen bin, begleitet mich etwas, das man kaum glauben kann, ich finde jeden Tag nach ca. 7 km einen kleinen Stein in meinem linken Schuh. Ich habe mich längst daran gewöhnt, doch als ich ihn heute entfernen wollte, musste ich heftig lachen. Als mich die vorbeiziehenden Mit-Pilger fragten, was los sie, wurde mir das Ganze erst richtig bewusst. Heute allerdings war der Stein etwas größer als sonst, bin gespannt, was mich morgen erwartet. 😉

Die letzten 5 km waren wieder sehr frustrierend, eine Strecke auf Schotter, komplett an einer Landstraße entlang. Der Wind war stark und wir mussten kräftig gegen angehen. Vermutlich folgt der Pilgerweg nicht der Straße, sondern die Straße wurde entlang des Pilgerweges gebaut. An diesen Uhr alten Pfad festzuhalten ist für uns Pilger nicht immer die schönste Variante.
Ach ja, nur das mit dem Bier:
Bier sollte für Pilger als Medizin anerkannt werden.
Kommt man ausgezehrt und vor allem, durstig am täglichen Zielort an, hat man Schmerzen aller Art. Gegen Kopfschmerzen, Glieder oder Muskelschmerzen oder allgemeine Schlappheit hilft ein Bierwunder. Nicht, dass man hier zum Alkoholiker wird. Mehr als 2 bis 3 Bier trinkt man in der Regel ohnehin nicht, weil man einfach zu erschöpft ist oder noch so viele Dinge zu erledigen hat. Aber es gibt einen neuen Schwung 😉

Morgen ist es nun endlich Zeit für eine Pause. In den nächsten Orten habe ich keine Unterbringung bekommen, sodass ich eine weitere Landstraßen-Strecke überspringe und mit dem Bus fahre. Die Gesichter der Leute, die ankommen und merken, dass es nirgends im Ort eine Unterbringung gibt, zeigen mir, dass ich es nicht darauf ankommen lassen muss.
Der Abend: Abendessen mit Wein: 12,90€ – Unglaublich!
Zurückgelegte Strecke
Heute: 21,1 km
Gesamt: 245,3 km
Körperliches Wohlbefinden: gut
Füße: gut
Quartier in Belorado: Hotel La Huella Del Camino
Dieses Hotel kann ich wärmstens empfehlen. Es gibt einen sehr freundlichen Empfang und die Zimmer sind sehr sauber, groß und hervorragend ausgestattet. Da es im Ort kaum noch Zimmer gab, habe ich für 55,– ein Doppelzimmer gebucht. Als der Besitzer sah, dass ich allein war, wurde mir das riesige Zimmer 10,– € billiger angeboten. Das Hotel war übrigens ausgebucht! Ich war sehr früh und der Fußboden von der Reinigung war bisher nicht trocken, worauf ich dann auch noch, um die Zeit zu überbrücken, auf ein Cerveza eingeladen wurde.
Klar, in dem Restaurant, in dem sich viele Pilger treffen, würde ich auch zu Abend essen. Das Essen war wieder eine echte Überraschung. Drei Gänge mit Wein. Zu einem äußerst günstigen Preis.
Wer hier nicht unterkommt, kann hier ein anderes Quartier in Belorado finden






Der Pilgerweg kreuzt häufig große Straßen

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