Letzter Tag in Portugal 🇵🇹
erik en el camino
Eigentlich sollte die Überschrift für heute Wand Tag werden.
Heute ging es von Anfang an aus der Stadt heraus durch viele Wohngebiete. Ein Dorf nach dem anderen, oft am Hang gebaut mit Blick auf das Meer. Das bedeutet, dass ich über Kopfsteinpflaster an zahlreichen Mauern vorbeiging. In der portugiesischen Kultur scheint die Mauer ums Grundstück fest verankert zu sein. Man konnte viel über die portugiesische Gebrauchsarchitektur lernen.
Erst nach 11 km wurde die Bebauung weniger, und ich durchquerte zweimal schöne Waldabschnitte, bevor ich plötzlich links abbog. In einem kleinen Dorf, das direkt am Meer lag, folgte eine sehr schöne, lange Strecke entlang der Küste. Aber der Camino wäre nicht der Camino, wenn danach nicht wieder irgendeine ätzende Strecke folgen würde.
Die Stadt Caminha ist die letzte in Portugal. Von hier aus muss ich morgen irgendwie über den Fluss, denn ab da bin ich in Spanien.
Vielleicht wirkt das, was ich schreibe, etwas negativ. Im Vergleich zum Camino Français empfinde ich diesen Weg auf eine mir bisher nicht einleuchtende Weise als härter. Dennoch bin ich froh, hier zu sein. Unterm Strich stimmt das „Gesamtpaket“. Die Sinne sind wach, die fremden Einflüsse bereichern mich, die Gedanken schweifen – es ist ein tolles Erlebnis, so frei durch ein Land zu gehen. Hier im äußersten Norden von Portugal wollte ich immer mal hin. Ich war neugierig auf die Landschaft und das Leben hier. Ich bin mir sicher, dass es im Osten von Portugal ebenfalls viele Naturerlebnisse und vielleicht sogar bessere Wanderwege gibt. Für einen Rückblick ist es zwar noch zu früh, aber ich sage: Tschüss Portugal und hallo Spanien!
Zurückgelegte Strecke
Heute: km 29,2
Gesamt: km 426,3
Körperliches Wohlbefinden: gut 🦶