Erkenntnis des Tages: Wer einen Pilgerstempel bekommen möchte, sollte diesen nicht umgezogen und geduscht im Pilgerbüro erbeten. Sie glauben einem dann nämlich nicht, dass man gelaufen ist!
Erik geduscht
Harte Tour (anstrengendster Teil des Jakobsweges), doch der liegt hinter mir.
Die Nacht war … na ja, sehr kalt. Ich musste zwei Jacken anziehen, 2Shirts und das unter einem Schlafsack. Vor der Tür hat dann auch noch mehrfach in der Nacht ein Koreaner telefoniert. Dennoch irgendwann fand ich Schlaf.
Am Morgen waren die aufgehängten Klamotten nichts wirklich trocken, das Frühstück – Hauptsache Kaffee.
Die Tour begann um 8 Uhr im Regen und es ging direkt bergauf. Insgesamt ging es heftig nach oben, bei zunehmenden Regen und Sturm. Wer einen Poncho trug, wurde schnell zur flatternden Fahne und wer wie ich einen Rucksackschutz hatte, verlor ihn recht bald. Bei mir dreimal danach haben die Leute das Teil mit mir verknotet.
In Kürze:
Der Weg war brutal. Der höchste Punkt! Die allermeisten sind einfach weitergegangen, (Krisenmodus). Eine Stunde bin ich durch Schneematsch gegangen. Danach wurde es im Wald windgeschützt und als ich angekommen bin, war ich überrascht, wie schnell ich dann doch war. An Pausen konnten, da es keinen geschützten Bereich gab, nicht gedacht werden. Mein Wander-Rekord!!!
Angekommen (komplett durchnässt)
Mir ist es gelungen, trotz der heftigen Bedingungen, die Landschaft war zu nehmen und viel Freude zu empfinden .
Ich bin wirklich stolz und fühle mich großartig.
Die Unterbringung. Ups, das Gegenteil von gestern. Raum wunderschön, mit Fenstern, Heizung, eigene Dusche (solange man will). Ich habe gleich Wäsche gewaschen, nun sitze ich beim Bier in der Kneipe.
Gestern der Abend unter Pilgern war wundervoll. Aber die gemeinsame Unterbringung ist schwierig. Mal sehen, wie ich da weiter mache.
Ich freue mich auf morgen. Laut Wetterprognose der letzte Regentag.
Aber erst werde ich nach einem guten Essen, trocken und wohlig warm in einen verdienten Schlaf fallen. Wehe dem, der mich stört 😉
Zurückgelegte Strecke: 17,7 km
Körperliches Wohlbefinden: etwas euphorisch und dankbar
Füße: gut
Tritte in Hundescheiße: 0 – bei dem Wetter geht kein Hund raus!
Quartier: Hotel Roncesvalles
Gleich neben der Pilgerherberge liegt das Hotel Roncesvalles. Es ist ein gehobenes Hotel mit sehr schönen Zimmern. Nach der anstrengenden ersten richtigen Etappe genau das richtige um wieder zu Kräften zu kommen. Die Zimmer sind groß und sehr komfortabel, im modernen Stiel eingerichtet. Das Restaurant ist gut und dabei nicht überteuert.
Die nahe Pilgerherberge hat trotz großem Schlafsaal einen guten Ruf. Man wird dort sehr freundlich empfangen. Nach den ersten anstrengenden Tagen inkl. der Anreise ist das Hotel mit seinem verständnisvollen Personal und der professionellen Ausstattung, erste Wahl um sich für die nächsten Etappen zu stärken.









Kirche in Roncesvalles

Natürlich ohne Stativ. Die Aufnahme wurde im Nachhinein perspektivisch korrigiert. Den Dunst aus den Reflexionen auf der Linse vom Gegenlicht habe ich ebenfalls korrigiert.
t: 1/25
ƒ: 2,4
ISO: 1600
Brennweite: 14 mm