Pilgerheiligtum aus Versehen abgestempelt
Ohropax: Je billiger die Absteige, desto wertvoller die Ohrstöpsel.
Erik con un corcho en la oreja
Es ist schön, mal nicht aus einer hektischen Stadt herauszugehen, sondern in einem ruhigen Wald zu beginnen. Die Strecke blieb auch danach ruhig. Ich ging durch einige Dörfer, über eine sehr alte Brücke, und dank einer ausgeschilderten Nebenroute gelangte ich wieder durch ein großes Stück Wald. Die Strecke war eigentlich sehr schön.
Ich kam früh in Pontevedra an und bezog bald meine Unterkunft, als es zu regnen begann. Das ist schade, denn ich hatte mir viel für die Altstadt vorgenommen. Aber ich ließ es ruhig angehen, was nicht schadet: Es gab ein üppiges Mittagessen und danach eine Gürtler-Zimmer-Stunde.
Langsam habe ich den Dreh raus: Ab 8:00 Uhr morgens kann man einen Kaffee bekommen, ab 13:00 Uhr gibt es etwas zu essen. Ab 16:00 Uhr geht nichts mehr, dann muss man bis 19:30 Uhr warten. Aber dann gibt es reichlich Auswahl.
Manchmal hat man das Gefühl, als Pilger sehr misstrauisch angesehen zu werden. Doch immer wieder rufen Menschen aus den Autos heraus „Bon Camino“. Heute kam es wieder vor, und gestern hielt sogar jemand an, um mir den Gruß zuzurufen.
Natürlich war ich heute auch im Heiligtum der Pilgerin, der Schutzpatronin der Provinz und des portugiesischen Weges. Allerdings habe ich das kaum bemerkt. Ich erhielt einen Stempel, leider über Kopf, was den Tag etwas kurios machte.
Am Abend hat es sich eingeregnet, und ich belohne mich mit einem frühen Schlaf. Ich freue mich auf den nächsten Tag und die Weiterreise.
Zurückgelegte Strecke
Heute: km 19,9
Gesamt: km ≈ 541,4
Körperliches Wohlbefinden: gut