Geschrieben aus:
Lange geradeaus auf einfacher Strecke
Auch in Portugal gibt es Stierkämpfe
erik en el camino
Heute hatte ich die Wahl: 11 km oder 45 km – beides nicht gerade verlockend. Ich habe mich für die kürzere Strecke entschieden, um meinem Körper etwas Zeit zu geben, sich an die Belastung zu gewöhnen und zu regenerieren. Am Ende wurden es dann 13 km, pralle Sonne und eine richtig ätzende Strecke.
In meinen Gedanken vergleiche ich diesen Weg manchmal mit dem Camino Francés. Das ist natürlich Quatsch – wenn die beiden Wege vergleichbar wären, hätte ich den portugiesischen nicht in Angriff genommen. Trotzdem fehlt mir momentan die Abwechslung in der Landschaft. Hier ist noch alles sehr industriell und städtisch geprägt. Heute ging es wieder schnurgerade entlang der Eisenbahn. Nicht gerade inspirierend.
Tag drei – die ersten echten Pilgerbegegnungen, die ersten kleinen Grüppchen, aber insgesamt immer noch recht wenige Pilger unterwegs.
Azambuja. Die letzte Stadt, von der aus man mit der Bahn zurück nach Lissabon fahren könnte. Die Versuchung, nochmal in die große Stadt zu flüchten, statt in einem kleinen Dorf zu versauern, war da. Aber ich habe mich von Anfang an dagegen entschieden – ohne wirklich zu wissen, was mich hier erwartet. Und jetzt bin ich überrascht: Azambuja ist eine lebendige Kleinstadt, die sich auf ein großes Stiertreiben Ende Mai vorbereitet. Hier drängt sich doch ein Vergleich mit Pamplona auf, das ich letztes Jahr besucht habe.
Heute Abend wird für ein Open-Air-Konzert aufgebaut. Mal sehen, was mich da erwartet.
Zurückgelegte Strecke
Heute: km 13
Gesamt: km 68,5
Körperliches Wohlbefinden: gut
Füße: não há problema para mim