32. Tag – O Pedrouzo

Die vorletzte Wanderung

Wehmut kommt auf

Erik poco antes de la línea de meta

Morgen also das Ziel Santiago de Compostela.

Heute ging es noch einmal auf meistens guten Wegen durch den Wald. Er war recht voll, denn es ist Sonntag und auch die Einheimischen nutzen diese Zeit, um kleine Abschnitte zu gehen. Sie kommen dann zu den ohnehin schon vielen Pilgern hinzu. Über dies kommen hier nun mehrere Pilgerwege aus dem Norden mit dem berühmten Camino de Frances zusammen.

Obwohl diese Strecke kurz und wenig Höhen zu überwinden waren, hat mich der Tag sehr gefordert. Ich bin eindeutig platt. Vielleicht liegt es auch daran, dass ich mir doch zu wenig freie Tage gegönnt habe. Heute jedenfalls geht nicht mehr viel.
Wenn ich heute auch sehr geschafft bin, wundert es mich doch wie viel der Körper und auch der „Geist“ leisten können. Dass eine Strecke von 24 km zu Fuß zur Normalität werden und dass das über Wochen durchgehalten werden kann, ist eine der intensivsten Erfahrungen meines Lebens. 

Ganz klar, ich kann schon sagen, dass mir das nicht jeden Tag und immer Spaß gemacht hat. Natürlich gibt es Höhen und Tiefen. Aber ich kann auch sagen, dass ich ab da, wo ich beschlossen habe, die ganze Strecke zu gehen, nicht einmal mehr daran gezweifelt habe.

Ich bin auch froh, dass ich kein Fotoapparat mit hatte, den eine weitere Aufgabe würde man nicht gerecht werden. Mit dem Mobiltelefon ist auch so eine interessante Fotostrecke entstanden. Diese zu ordnen, wird nach meiner Rückkehr eine wichtige Aufgabe. 

Aber es ist bestimmt viel zu früh für ein Resümee. Morgen nun also der letzte Gang nach Santiago de Compostela. Der Weg in die Stadt, die Kathedrale und die Atmosphäre – die Spannung steigt.