7. Alvaiázere



Ein Gang zurück schalten

Portugiesen mögen keine Bänke.

erik sem assento no caminho

Heute war ein wirklich harter Tag; es ging erneut über 30 km. Die Landschaft war schön, aber das ständige Auf und Ab hat ganz schön an meinen Kräften gezehrt. Ich habe mir jetzt mit viermal über 30 km genug bewiesen und werde einen Gang zurückschalten.

Der Weg heute war auch ein wenig skurril. Ich bin durch viele Orte gegangen, habe aber nur sehr wenige Menschen getroffen. Die Dörfer sind schön herausgeputzt: Vorgärten, Autos vor der Tür, aber von den Menschen sieht man nichts. Eine mögliche Erklärung könnte sein, dass das Leben sich drinnen abspielt, weil es einfach zu warm ist.

Auch andere Pilger habe ich nur sehr wenige getroffen. Es war eine der einsamsten Wanderungen, die ich je gemacht habe, obwohl ich durch viele Dörfer gekommen bin. Alles in allem war es zwar sehr schön, aber auch extrem anstrengend. Und leider gab es keine Möglichkeiten, sich auszuruhen. Heftig!

Die Verständigung mit den Menschen hier ist leider nicht einfach. Eben hat mir jemand versucht zu erklären, dass alle Pilger zu Christi Himmelfahrt von der Gemeinde zu einem großen Fest eingeladen werden – ärgerlich, dass ich morgen schon weiter muss.

Ach ja, heute habe ich den östlichsten Punkt meines Wanderwegs überschritten. Von nun an geht es nicht nur nach Norden, sondern auch immer ein paar Grad nach Westen, also in Richtung Meer. Ein spannender Schritt auf meiner Reise!

Was sonst noch geschah:

  • Wortloseste Zimmerübergabe meines Lebens; drei Wörter
  • Menschen kennen gelernt
  • 0 Möglichkeiten etwas einzukaufen

Zurückgelegte Strecke
Heute: km 33,3
Gesamt: km 201,7
Körperliches Wohlbefinden: den Umständen entsprechend gut
Füße: 0,5 Blasse

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