Jakob nicht Jakop
Gracias Locke
26 °C, wenig Schatten
Gestern, eigentlich ein Tag der Entscheidung. Ich musste mir überlegen, ob ich weitergehen will. Als ich mich dann dafür entschieden hatte und abends nach Hotels recherchierte, fand ich kein einziges Hotel für die nächsten Tage.
Dennoch steht die Entscheidung und es geht weiter. Wahrscheinlich ist es eher ein sportlicher Grund, darüber nachzudenken werde ich nun noch viel Zeit haben.
Ich habe dann bis spät am Abend Hotels gesucht und ein Strategiewechsel vorgenommen.
Am Anfang der Tour habe ich immer ein, zwei Tage im Voraus gebucht, damit man auf dem Weg spontan bleiben konnte. Das macht man nur nicht! Tatsächlich sind die Strecken, die empfohlen werden, recht gut, weil ausgewogen von Höhenmetern und Länge. (INFO: siehe unten)
Nun also plane ich viel weiter im Voraus und freu mich darauf, den Tag über weniger organisatorische Dinge erledigen zu müssen. In der Nacht habe ich circa 40 E-Mails geschrieben oder beantwortet. Ein Hotel buchen, hier auf dem Weg, heißt oft sich eine App herunterladen, damit man überhaupt eine Tür öffnen kann. Da Hotels regelmäßig keine Rezeption haben und niemand vor Ort ist, muss der Personalausweis gescannt werden und man muss sich irgendwie registrieren. Man lässt sich genau genommen selbst rein. Dazu noch müssen Fragen beantwortet werden, über Mail und oft über WhatsApp. Bis 23:30 Uhr habe ich daran gesessen.
So habe ich die ganze restliche Strecke erst einmal vorgebucht, natürlich stornierbar.
Es ist mir bis auf fünf Abende gelungen. Ich hoffe nicht, dass es alles wie ein Kartenhaus zusammenbricht, wenn aus welchen Gründen auch immer, eine Strecke ausfällt.
Seit Tagen plagen mich übrigens Halsschmerzen. In der Nacht ist dann endgültig die Erkältung durchgekommen. Ich huste und schniefe und keuche. Dazu ist mir irgendein Vieh ins Auge geflogen, sodass ich da auch noch einiges an Verarztung nötig hatte.
Matsch-Auge, Halsschmerzen und echt geschwächt, machte ich mich am Morgen auf dem Weg. Es bleibt immer auch ein Kampf mit sich selbst.
Wieder eine abwechslungsreiche Landschaft. Dieser begann mit einer kräftigen Steigung, kaum erklommen, gab es eine Hochebene, die dann schnell wieder abwärts führt. Eine riesige Hochebene lag nun vor uns. Kaum zu glauben, dass ich die an dem gleichen Tag noch wieder durchlaufen bin und abermals die Landschaft komplett wechselte.
Ich staune nicht schlecht, als ich in Frómista um eine Kurve ging und an einen Kanal kam. Ich fühlte mich nach Hause gebeamt. Nur über 700 Meter höher.
Am Ende waren es über 27 km, was mich mit meiner Erkältung und eine Oktave tieferen Stimme tatsächlich sehr belastet hat.
Heute wird sich nur noch geschont.
Landschaft von Castrojeriz nach Frómista
t: 1/3700
ƒ: 2.0
ISO: 25
Brennweite: 52 mm
Zurückgelegte Strecke
Heute: 27,4 km
Gesamt: 313,9 km
Körperliches Wohlbefinden: Angeschlagen
Füße: gut
Quartier in Frómista: Hostal Camino de Santiago
Ein freundliches Hostal, das von älteren Herschafften betrieben wird. Es liegt zentral aber dennoch ruhig an einem großen Platz. Die Zimmer sind sehr sauber, aber etwas altmodisch eingerichtet.
INFO:
Gronze.com ist eine freie Pilgerplattform, die wunderbaren Informationen bereitstellt. Die vorgeschlagenen Touren erscheinen mir sehr ausgewogen. Leider ist sie nur auf Spanisch. Wenn man sich jedoch die Texte automatisch übersetzen lässt, funktioniert die Übersetzung recht gut.