Pilgern mit dem Fotoapparat
Oder wie man als Fotograf zurechtkommt, wenn man nur das Smartphone mitnimmt.
Fotografie wird häufig mit einem enormen Aufwand betrieben. Dazu wird ein Equipment benötigt, das umfangreich und vor allem schwer wiegt.
Ich beschäftige mich neben meiner beruflichen Tätigkeit mit der Frage, wie minimal das Equipment eigentlich ausfallen kann, wenn man alle modernen Techniken ausschöpft.
Besonders in der Nachbearbeitung ist heute viel möglich. Bezieht man bei der Wahl der „Hardware“ die digitalen Möglichkeiten mit ein, ist eine viel genauere Planung der Motive nötig. Denn man muss wissen, was trotz fehlendem Equipment zu erreichen ist.
Wo lässt sich eine puristische Fotografie besser ausleben als auf Wanderschaft? Auf einem Pilgerweg.
Die Idee ist schon immer da gewesen.
Ich gehe gerne spazieren. Zu Fuß bin ich schon immer ohne Anstrengung unterwegs. Die Langsamkeit lässt einem die Umgebung erst richtig erfahren.
Als ich wieder einmal bei Glahmeier (Punkt an der Elbe bei Otterndorf) meine Runde drehte, kam es mir in den Sinn mal eine längere Tour zu gehen. Vom Pilgern hatte ich bis dahin hinreichend gehört und war einigermaßen abgeschreckt.
Dennoch reizte mich der Gedanke – von meinem Wochenendspaziergang wieder zu Hause angekommen setzte ich mich vor den Rechner und recherchierte nach Möglichkeiten.
Ich war recht erstaunt festzustellen, dass es durch Spanien drei Haupt-Pilgerwege gibt. Unter anderem den weniger frequentierten „Camino de la Costa“.
Nordspanien ist schon immer ganz oben auf meiner Wunschliste. Die ganze Küste statt mit Auto zu Fuß – ich konnte an kaum noch etwas anderes denken.
Am besten sofort los. Sachen packen und Freiheit – her damit. Es war Corona-Zeit und dadurch hatte ich Zeit genug. Aber es war eben Corona-Zeit.
Spanien war schon dicht und ich musste zu Hause bleiben. So beschloss ich ein wenig zu planen, lesen, vorbereiten und trainieren.
Wer Pilgern will, das wurde mir schnell klar, der sollte sich gut vorbereiten und vor allem ein wenig trainieren.
- Schuhe, die blasenfrei getragen werden können.
- Wie weit komme ich an einem Tag?
- Welche Kleidung muss mit und wie viel Gewicht kann ich tragen?
- Langes Gehen erzeugt Reibung an Stellen, von denen man bisher noch nichts wusste.
Fragen, die ich beantworten musste, bevor ich eines Tages die Tour wagte.
Hier also mein Bericht und meine Erfahrungen:
• Erster Versuch an Spaniens Nordküste
• Der komplette Jakobsweg beim zweiten Versuch – der Camino Francés