Comillas | Tag 7

Ruhige ländliche Strecke bei Nieselregen

56 Jahre und ich liege in eine Kinderkoje

Erik en el albergue de peregrinos


Ein ganz anderer Tag. Die Wanderung beginnt in einer seltsam leeren Stadt – ungewohnt. Schon kurz darauf bin ich in einem vollkommen ländlichen Umfeld unterwegs.

Heute ist Montag, ich bin nun seit einer Woche unterwegs. Selbst in der totalen Abwechslung liegt manchmal eine gewisse Monotonie. Die Tage beginnen zu verschwimmen – aus dreien wird einer.

So trotte ich zunächst über eine schöne Landstrecke. Nach und nach führt der Weg wieder zurück ans Meer.

| Die Nordküste Spaniens, besonders in Asturien und Kantabrien, bietet eine eindrucksvolle Mischung aus Steilküste, kleinen Buchten und weiten Stränden, die immer wieder auftauchen.

Vorbei ging es an der Iglesia Parroquial de San Pedro – leider war sie verschlossen.

| Die Kirche San Pedro bei Oreña liegt auf dem Camino de Santiago und stammt aus dem 17. Jahrhundert. Sol schlicht, aber stimmungsvoll sein. Schade das geschlossen war.

Später riet ein Einheimischer unserer kleinen Pilgergruppe, nicht dem offiziellen Weg zu folgen. Ein guter Tipp: Mehr Meer, ein perfekter Rastplatz, auf dem ich lange verweilte – und etwa zwei Kilometer gespart.

Mit viel Zeitvorschuss komme ich früh an der Pilgerherberge in Comillas an – und darf direkt hinein. Wäsche waschen, duschen, essen, ausruhen. Ich bin einfach müde.

Was sonst noch?

Das Wetter ist bewölkt – gut, um den Sonnenbrand von gestern etwas abklingen zu lassen.

| Comillas ist einer der schönsten Küstenorte in Kantabrien. Besonders bekannt ist das fantasievolle Gebäude El Capricho, entworfen vom jungen Antoni Gaudí. Auch der neogotische Palacio de Sobrellano und die Altstadt mit ihren Herrenhäusern machen den Ort zu einem kulturellen Höhepunkt auf dem Camino.

| Kulinarisch bietet Comillas typische Gerichte der kantabrischen Küche: Cocido montañés (Eintopf mit Bohnen und Kohl), Quesada pasiega (ein lokaler Käsekuchen) und frisches Rindfleisch aus den grünen Bergen des Umlands. Regionale Weine oder ein kühles Clara (Bier mit Zitronenlimonade) runden das ab.

Mal sehen, was sich auftreiben lässt. Es ist sehr touristisch hier und ich nutze den Tag lieber mal um zu regenerieren, trotz Pilgerherberge gibt es frische Bettwäsche. Ich werde gut schlafen.  

Streckeninfo
Tagesstrecke km: 22,3
Zeit: 4:46 reine Zeit im gehen
Gesamt Wanderstrecke km: 181,3

Körperliches Wohlbefinden: ok
Unterkunft: Pilgerherberge

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