Barrón | Tag 13

Ruhiger Tag

Gefühle nicht zu erklären

Erik regresa, pero de forma diferente. Se va para quedarse.


Im Kloster gut geschlafen. Der Tag klang gemeinsam aus – mit zwei Flaschen Wein und vier weiteren Pilgern.

Früh ging’s los, und es begann mit einem kleinen Anstieg von 150 auf 400 Meter. Kein Problem mehr!

Danach wurde der Weg sehr unübersichtlich, und ich benötigte dringend mein GPS. Man verliert sich doch sehr schnell – oft waren die Abzweigungen nicht gekennzeichnet.

Heute fiel die Entscheidung: Diese Pilgerreise geht definitiv zu Ende. Der Rückflug ist gebucht.

Jedes Mal, wenn man sich auf den Weg macht – diese erste Spannung vor dem Ungewissen, kaum auszuhalten, wenn man am Flughafen steht, bereit zur Abreise, wohl wissend, dass diese Reise wieder völlig Unvorhergesehenes bringen wird. Neue Gedanken, neue Erfahrungen.

Ich hätte mir am Anfang dieses Ende nicht ausmalen können. Doch ich denke, ich bin ausgepilgert – anderes reizt mich nun mehr.

Ich bin für jeden Meter, den ich zurückgelegt habe, dankbar – habe so viel gelernt, gesehen und erfahren.

Nun aber bin ich satt.

Morgen: Oviedo. Locker 15 km Stadt ansehen.

| Oviedo ist die Hauptstadt Asturiens und zugleich Startpunkt des Camino Primitivo. Die Altstadt mit der Kathedrale San Salvador ist UNESCO-Weltkulturerbe – hier beginnt für viele Pilger ein besonders spiritueller Teil des Jakobswegs.

| Die Stadt ist bekannt für ihre Sidra-Kultur: In traditionellen Sidrerías wird der Apfelwein mit Schwung eingeschenkt – ein kleines Spektakel.

Barrón aber wohl auch…

Ein ziemlich karger Ort. Erst war ich etwas genervt davon – aber dann froh, hier ohne Ablenkung über alles nachdenken zu können.

Ich habe insgesamt locker drei Stunden gebraucht, um zu entscheiden, ob und wo ich essen gehen möchte. Immer wieder stellte sich die Frage: Wie wird hier gegessen? Wann? Und wo überhaupt?

Dann erinnerte ich mich daran, dass mir beim Betreten des Ortes eine Kneipe aufgefallen war. Bei Google als „Restaurant“ gelistet. Ich ging hin, fragte nach Essen – man signalisierte mir, dass es ab 20:00 Uhr etwas geben würde. Es war bereits 19:00 Uhr.

Ich beschloss, auf einen Wein zu bleiben.
Es wurde viel original Sidra getrunken.

Die „Kneipe“ entpuppte sich als Zentrum des Ortes – ein bodenständiges, aber überraschend gutes Lokal. Genau das, was ich suche: nichts Gestelltes, aber mit regionaler Authentizität und Herz.

Ein Auszug aus meinem Menü:

  • Crujiente de Langostinos con Mayonesa de Wasabi – knusprig gebratene Scampi mit Wasabi-Mayonnaise
  • Medallones de Solomillo “Vacuno Mayor” con Pimientos y Patatas – Medaillons vom alten Rind, mit Paprika und Kartoffeln
  • Als Digestif: Orujo de hierbas – ein traditioneller Kräuterschnaps aus Nordspanien, klar oder leicht grünlich, oft hausgemacht und stark im Alkohol.
    | Orujo wird aus den Pressrückständen der Weinherstellung (Trester) destilliert und mit Kräutern wie Minze, Fenchel oder Anis angesetzt. In Asturien und Galicien ist er ein beliebter Abschluss nach einem reichhaltigen Essen – manchmal wird er auch warm serviert oder flambiert.

Streckeninfo
Tagesstrecke km: 23,2
Zeit: 6:27
Gesamt Wanderstrecke km: 337,2
Schritte gesamte am Tag: 29301

Körperliches Wohlbefinden: gut
Unterkunft: Hotel EZ

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