Einen Rucksack muss passen.
Wenn du in einen Fachhandel gehst, lautet oft die erste Frage; wie lang du unterwegs bist. Wer antwortet, dass er auf dem Pilgerweg geht und mindestens vierzig Tage unterwegs sein will, bekommt oft zu hören, dass man mindestens 60 Liter Volumen benötigt.
Faustformel: Das Gewicht des Rucksacks sollte höchstens zehn Prozent des Körpergewichtes betragen.
Bei einer Person von 80 Kilo Körpergewicht sind das 8 Kilo. Ein 60 Liter Rucksack ist also viel zu groß.
Ich kann nur dringend davon abraten, einen Rucksack online zu bestellen. Ein Rucksack sollte perfekt passen und muss daher am Körper ausprobiert werden. Ebenfalls sollte man sich erklären lassen, wie die unterschiedlichen Gurte und Laschen anzuwenden sind. Beispielsweise ein Rucksack wird je, nachdem es Bergauf oder Bergab geht, anders getragen. Mit der richtigen Einstellung sorgt er für Sicherheit beim Gehen und die Belastung wird optimaler verteilt.
Nachdem wir also wissen, dass wir recht wenig Gewicht mitnehmen können, sollten wir uns den Detailfragen zuwenden. Als Erstes das Fassungsvermögen: Das Fassungsvermögen ist bei 10 % des Körpergewichtes recht klein. Tagesrucksäcke haben normalerweise ein Volumen von 20 bis 30 Liter. Wer bei der oben beschriebenen Faustformel bleibt, wird nicht über 40 Liter kommen.
Danach sollte die Passform ausprobiert werden. Der Rucksack sollte gut auf Schulter und Rücken passen. Der Hüftgurt sollte ebenfalls perfekt sitzen und anpassbar sein. Ein gut gepolsterter Hüftgurt kann das Gewicht effektiv auf die Hüften verlagern und den Tragekomfort erhöhen. Probiert verschiedene Modelle und achtet dabei auf die unterschiedlichen Verstellmöglichkeiten, um den Rucksack auf eure individuellen Bedürfnisse anzupassen.
Wichtig, der größte Teil des Gewichtes, also ca. 80 % werden auf den Hüften getragen. Lastet das Gewicht zu sehr auf den Schultern, werdet Ihr schnell ermüden und Probleme bekommen.
Material und Haltbarkeit: Rucksäcke werden aus verschiedenen Materialien hergestellt. Hochwertige Rucksäcke bestehen aus strapazierfähigen Materialien und sind in der Regel wasserabweisend. Eine Regenhülle, die auch bei starkem Wind nicht wegweht, ist sehr zu empfehlen.
Taschen und Fächer: Ein Netz, in dem auch mal feuchte Kleidungsstücke Platz finden und ein Fach, auf das man schnell zugreifen kann, um Proviant aufzunehmen, ist zu empfehlen. Ebenfalls die Unterbringung der Wasserflasche sollt je nach Vorliebe einfach und am besten ohne den Rucksack abzunehmen, zu erreichen sein.
Gewicht: Je leichter der Rucksack, desto besser, insbesondere wenn längere Strecken gegangen werden. Jedes Gram weniger spart Energie für das eigentliche Wandern.
Anprobe: Wenn möglich, probiert den Rucksack mit Gewicht aus. Nur so könnt Ihr sicherstellen, dass er passt und sich angenehm trägt.
Erfahrungen:
Mein erster Rucksack war viel zu groß. Vom Volumen her und leider bemerkte ich erst viel zu spät, dass er auch zu lang für meinen Rücken war. Zudem wollte ich Gewicht sparen und kaufte einen Ultra-Lite-Rucksack. Die eingesparten 300 Gram bezahlte ich, damit das ich nach einem kleinen Missgeschick das Loch in der dünnen Außenhaut nähen musste. Bedauerlicherweise ist der Rucksack dann auch noch am Tragesystem eingerissen.