Der Camino del Norte ist ein weniger frequentierter Pilgerweg. Nur ca. 15 % der Pilger laufen auf dieser Variante.
Der Weg, der oft am Meer entlangläuft, führt leider auch oft an Autobahnen und Landstraßen entlang.
Da die gesamte Strecke weniger gut gepflegt ist, kann das zu weiterem Frust führen. Besonders am Anfang hatte ich das Gefühl in einem ausgetrockneten und dennoch glatten alten Flussbett zu laufen. Geröll und Matsch haben mich oft sehr viel Kraft gekostet.
Insgesamt wird der Camino de la Costa ca. 49 x unter einer Autobahn durchgeführt und verläuft ca. 30 x entlang einer Autobahn. Dazu geht der Weg mindestens 26 entlang einer viel befahrenen Straße, auf der nicht selten direkt gegangen werden muss.
Wichtig finde ich auch, dass man versteht, dass Küsten immer auch mondänes Leben anziehen. Viele Orte sind vom Badetourismus geprägt und man fühlt sich als Pilger schnell etwas fehl am Platz.
Auch ist der Streckenverlauf mehr oder weniger schwierig und für mich nicht nachzuvollziehen. Oft habe ich extreme Umwege gemacht, die einen erheblichen Kraftaufwand benötigten.
Trotzdem hat der Camino del Norte seinen eigenen Cham und auch Vorteile. Zunächst sind die Unterbringungen oft privat und selten teuer. Das Fehlen an Pilgerherbergen wird durch viele private Vermieter ausgeglichen. So werden mindestens die, die nicht unbedingt in eine Pilgerherberge übernachten wollen, angemessen unterkommen.
In San Sebastian habe ich in einer kleinen Pension gewohnt, die mitten in der Stadt nur 50 EUR die Nacht gekostet hat. Für Pilger eine hohe Investition, aber für eine Stadt dieser Größenordnung ein echter Glücksgriff.
Trift man andere Pilger, wird man schnell ein gutes Gespräch beginnen. Hier macht es sich bemerkbar, dass auf dem spanischen Küstenweg viel weniger Menschen unterwegs sind als auf dem Camino Francés.